Das schöne an dieser Platte ist, dass man sich nicht groß über die Musik auslassen muss. Das Cover provoziert unendlich und eröffnet Diskussionen über den schmalen Grad zwischen Geschmack und Kunst. Die Meinungen divergieren zwischen absoluter Kunst und Brechreiz. Auf jeden Fall ist dieses Cover ein Hingucker, einer von denen, die man auch nicht alle Tage im Plattenladen findet. Jetzt aber zur Musik. Grüne Reise ist das erst Album, das Achim Reichel aktiv mitgestaltete und sicherlich auch das gefragteste in seiner Diskographie. Während die restlichen 20 Alben, oder zumindest die ab 1974, immer an irgendwelche Konventionen angelehnt waren geht es auf der Grünen Reise deutlich progressiver zu. Bei den Maschinen handelt es sich im Wesentlichen um eine Akai-X-3300, die obskure Echoeffekte der Gitarre erzeugt. Achim Reichel singt außerdem auf Englisch. Die Texte sind frei erfunden und ergeben nicht viel Sinn. Damit reiht sich A.R. ganz unbewusst in die Reihe der Krautrock Protagonisten ein. Selbst würde er sich nie als solchen bezeichnen. Die A-Seite ist irgendwie gelungener als die B-Seite. Oder doch nicht? Komisch ist auch, dass die Lieder alle englisch betitelt sind, mit den deutschen Übersetzungen in Klammern. Die Platte wurde unlängst neu aufgelegt. Im Gegensatz zum Original in angemessen grünen Vinyl.
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Der Octofish hüllt sich in ein Gewand ganz aus grünem Samt und bereitet sich innerlich auf eine mentale Reise zum Mittelpunkt der Erde vor.