Diese Dokumentation überzeugt mit tiefen Einblicken in die Welt von Fela Kuti. Viele der Aufnahmen und Interviews entstanden direkt in der Kalakuta Republic, dem Wohnort von Fela und seinen 27 Frauen. Auch in den frühen 80ern ist dies noch ein sehr von Armut geprägter Ort und es wird schnell klar, dass Fela Kuti mit inzwischen unzähligen Plattenveröffentlichungen und einigen (Welt)tourneen nie das große Geld gescheffelt hat. Andererseits scheint er sehr zufrieden mit seinem Leben und mit seinem Lebensmittelpunkt in Lagos, ein Moloch von einer Stadt, scheint er sich inzwischen arrangiert zu haben. Das ist um so beeindruckender, wenn man bedenkt wie Fela Kuti von der Regierung schikaniert wurde. Dies wird exemplarisch auch im Film dokumentiert.
Zu Wort kommt meist nur Fela, was auf Dauer ein bisschen einseitig wirkt und natürlich einen sehr subjektiven Blick auf alles wirft. Zwangsläufig wird er dadurch auch zu einem Helden stilisiert, der er in Wirklichkeit nie war. Von außen betrachtet wirkt es auch leicht überzogen, wenn Fela erzählt nur er könnte Nigeria vor dem Untergang retten. Wer seine oder die Biographie von Tony Allen gelesen hat, weiß, dass das so nie funktioniert hätte.
Auch wenn Fela 1980/81 bereits seinen musikalischen Zenit überschritten hat, bekommt man dennoch einige eindrucksvolle Bilder aus dem Schrein, Felas Nachtlokal, zu sehen, sowie einige Aufnahmen von Proben der Egypt 80.
Irgendein Russe hat die Dokumentation auch in voller Länge auf Youtube gepostet. Bei Interesse einfach schnell rüber-surfen und anschauen.
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