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Category Archives: Books

Slow Pete’s Badass 70ies Jamaican Record Label Guide

Update 2024: There are a few remaining copies left. Please contact me if interested.

Slow Pete’s Badass 70ies Jamaican Record Label Guide takes you on a mystical jouney into the world of Jamaican Record labels. On 165 pages you will find information on the 165 record labels from Jamaica, which have predominantly been active in the 70ies, however there are also a few depicted and discussed from the 60ies. Besides the pictures of the labels you will find some hard facts on their years active, the producer of the label or how many records have aproximatly been released through the label. Some icons on each page guides you through the book, giving you addional informations on the labels. Ultimately some personal notes from Slow Pete on each of the labels have been added to the page. This book is supposed to be an inspiration for music lovers, vinyl diggers, DJs and soundboys who have an appreciation for Jamaican music of the golden era.

The book is published through the superfine Oi Jazz publishing house. Order at your local book dealer (ISBN: 978-3-9817019-7-5), at the printing house (Blurb, recommended for UK) or directly through me:
b a d a s s @ t h e t a r e c o r d s . d e

Here is a promotion mix, featuring some of my favorite records depicted in the book:

Bis ich singe und tanze (Versuch 1)

Über OiJazz wurde die letzten Jahre ja schon viel berichtet. Hauptsächlich hier in diesem Blog. Jetzt geht Oi Jazz mit einem Titel ins Rennen von dem man von Anfang an nicht weißt ob er in den Buchhandlungen eher unter Urban Fantasy oder im Genre der schizophrenen Monologe angesiedelt ist. So muss man im Zweifel beides ablaufen. Was schon Mal negativ ins Gewicht fällt.
Das Buch selbst ist geschrieben wie eine Achterbahnfahrt auf Speed. Man merkt das irgendwas passiert, aber das Bild kommt nicht hinterher. Wahnsinnig schnell, indirekt und zusammenhangslos geht eine Handlung von statten, die im Endeffekt eigentlich keine ist. Wie bei der Achterbahnfahrt ist man am Ende wieder am Ausgangspunkt.
Das Buch läuft sehr schleppend an und gibt sich Mühe sich auf den ersten Seiten als den letzten Scheiß zu verkaufen.Damit meine ich Schund. Dreck. Herrausgekotze Buchstabensuppe. Nach ca. 50-60 Seiten schaffen es jedoch die Autoren eine eindrucksvolle Wende hinzulegen, was zum einen daran liegt, dass man sich irgendwie dran gewöhnt hat, zum anderen sicherlich auch daran, dass die Autoren Nußbaum und Nentwig sich warm geschrieben haben. Hochpunkte sind sicherlich die Szenen im Einkaufzentrum oder dem Telekommunikationsladen sowie die Szene(n) mit Bertrand.
Abzüge gibt es leider für das Schlusskapitel, in dem Nußbaum und Nentwig noch Mal einiges verhauen, was sie sich in den einleitenden 180 Seiten aufgebaut haben. Zu brav, zu pragmatisch und “down to earth” endet die Erzählung. Anstelle eines Feuerwerks gab es da nur ein paar Spritzer aus einer trüben Pfütze. Dennoch, auch diese können erfrischend sein.

http://oijazz.org/

Mezz Mezzrow – Really The Blues

mezzrow

Es sind wahrscheinlich wenige Jazz Autobiographien so unterhaltsam wie die von Milton “Mezz” Mezzrow. Das liegt zum einen daran, dass Mezzrow gerne Geschichten erzählt, zum anderen daran, dass er einen sehr überzogenen, gonzo-esken und teilweise leicht narzisstischen Stil pflegt.  Im Punkto Wahrheitsgehalt sollte man keine der Episoden aus seinem Leben auf die Goldwaage legen.

Mezz Mezzrow geboren 1899 in Chicago, erlebte schon früh den “echten” Jazz, wie ihn die Musiker aus New Orleans  zwischen 1915 und 1920 massenhaft nach Chicago einschleppten. In dieser Hinsicht blieb Mezzrow Zeit seines Lebens Purist. Jazz war für ihn nur Jazz, wenn dieser “hot” war, d.h. dem New Orleans Stil entsprach. Zwar musste Mezzrow auch einsehen, dass Jazz sich in Chicago  sowie ab Ende der 1920er auch in New York weiter entwickelte, allerdings setze er sich auch bis in die 50er nie ernsthaft mit dem “neuen” Jazz auseinander.

Mezzrow spielte Klarinette, war aber als Musiker eher durchschnittlich begabt. Dennoch schaffte er es durch seine wahnsinnig soziale Ader und dadurch, dass er (natürlich laut eigener Aussage) das beste Marihuana in ganz Chicago verkaufte, es stets den Jazz Größen der Zeit nahe zu sein. Noch mehr Charme seiner Biographie liegt im Setting: Im Chicago der 20er wurde Jazz meist in den Bordellen in der South Side, Varietés oder Hurenhäuser etwas außerhalb der Stadt gespielt. Mit dem Bigband Jazz á la Duke Ellington oder Paul Whiteman, wie er sich Ende der 20er etablierte, hatte Mezzrow nichts am Hut. Dann war da natürlich noch Al Capone, mit dem es auch eine Begegnung gibt, und dem (laut Mezzrow) quasi jedes Etablissement  in dem er 1923-26 aufgetreten ist gehört hat.

Der Zeit bis 1929, bis zu seinem Umzug nach New York, wird in dem Buch am meisten Platz eingeräumt. Diese wird auch am lebhaftesten beschrieben. In New York geht Mezzrow noch in einem Kapitel auf seine enge Beziehung mit Louis Armstrong ein, bevor er in einer 5 jährigen Opiumsucht verschwindet, aus der er nur wenige Geschichten übrig geblieben sind. Zuvor etabliert er allerdings noch den Marihuana Handel in Harlem…

Das Buch endet 1947. Mezzrow selbst war allerdings noch bis zu seinem Lebensende 1973 im Musikbusiness aktiv und verhalf unter anderem Sidney Bechet zu einem Comeback.

Das Buch ist meines Wissens nach nie auf Deutsch erschienen. Beim Lesen des Originals empfiehlt es sich ein Version mit Slang Übersetzung im Anhang zu erwerben, ansonsten versteht man nur die Hälfte.

Can Box: Buch

CanBox

Can ist/war sicherlich eine der einflussreichsten, kreativsten und vielleicht auch wichtigsten Rockbands Deutschlands. Ich empfehle jedem, der sich nur ansatzweise für Musik interessiert, sich über die Band zu informieren. Leider nicht mit Hilfe dieses Buchs. Ursprünglich in Form einer Box mit Buch, Doppel CD und Videomaterial erschienen, klingt das Konzept des Buches zunächst einmal interessant.  Die vier Vollzeitmitglieder der Band werden einzeln befragt, anschließend noch an einem runden Tisch interviewt. Ein Haken an der Sache ist jedoch, das Wolf Kampmann in jedem der Einzelgespräche relativ langweilig agiert, zu allem Überfluss auch noch immer nach dem selben Muster. Erst wird gefragt wie man zu der Band kam, dann werden chronologisch alle Alben durchgekaut. Vielleicht auch weil die Band, und das betonen ebenfalls alle befragten, sich stets als Kollektiv verstand, kommt nach dem ersten Teil mit Irmin Schmidt wenig Neues bei rum. Die ersten 5 Alben, (sowie Delay 1968) waren super, alles was danach kam war Schrott. Malcom und Jaki haben gut miteinander harmoniert, bei Michael und Damo hat ebenfalls die Chemie gestimmt. Holger war immer schwierig, und dass die Band Filmmusik gemacht hat, ohne dass 3/4 der Mitglieder den Film gesehen hat, erzählen auch alle. Einzig Jaki Liebzeit (Drummer) schafft es hin und wieder aus dem fixen Frageraster auszubrechen und bringt ein bisschen Spaß in die Sache, z.B. wenn er das selbst betitelte Album Can(1978) zerreißt (“… Das War schon der absolute Niedergang der Gruppe. Ich bin über diese Alben kaum noch informiert.”)  Im gemeinsamen Gespräch mit Josef Spiegel, versucht dieser die Band auf Teufel komm als absolut essenziell im globalen kulturgeschichtlichen Kontext einzuordnen. Kann man sich auch schenken.

 

Max Furnier – Discokeller

max-furnier-discokeller-cover

Dritte Veröffentlichung des OiJazz Verlages. Eine Sammlung von Kurzgeschichten zu irgendwelchen Themen. Sehr gut investierte 6 Euro 90. Die letzte Geschichte im Band, Angst, ist die Beste und hat außerdem ein offenes Ende. Für thetarecords.de hat sich Max Furnier die Zeit genommen und ein potentielles Ende verfasst:

 

Ich vermute der Protagonist wird gezwungen eine Business Intelligence Unit bei einem Startup für Medizinisches Marijuana zu leiten. Obwohl das ganze Geschäft in Wirklichkeit nur ein Deckmantel für den Handel mit gefälschten Magic-Karten ist. Das versucht er auffliegen zu lassen, kann sich aber nicht überwinden die Klebefläche des Umschlags mit kompromittierenden Druckplatten anzulecken und wegzuschicken. Deshalb erwischen ihn die Segway-Mods und beschließen ihn von Quatrocopter-Drohnen vierteilen zu lassen. Das klappt aber nicht, weil das mit Drohnen halt nicht geht. Stattdessen wird er von den Drohnen nach Jersey getragen wo er untertaucht und die Identität eines Schäfers einnimmt.

Wer wissen will, was vor diesem potentiellen Ende alles passiert ist sollte sich schleunigst ein Exemplar dieser Veröffentlichung kaufen.

Einzelkind – Billy

BIlly - Einzelkind

“Zu viel Tarantino gesehen, aber ansonsten ganz ok.”
So lautet die Durchschnittskritik zu dem oben benannten Roman von Einzelkind (Anm. d. Red.: Nome de Plume). Mit den Geschichten  Tarantino’s hat der Roman eigentlich nicht viel gemein, außer, dass er vielleicht für Leute, die eher klassische Sozialdramen lesen, etwas abgefahren daherkommt.

Billy wird ist in zwei Erzählebenen gestrickt, Vergangenheit und Gegenwart, wobei dem geneigten Leser schnell klar wird, das die erstgenannte die letztgenannte einholen wird. In wechselnden Kapiteln wird erzählt warum Billy so ist wie er ist, Mit-Dreißiger, Smart, schrecklicher Musikgeschmack (wahrscheinlich ähnlich dem von Einzelkind), und was er gerade macht, Las Vegas, Zocken, Bier trinken, rumfahren, Dinge erleben. Die Vergangenheit ist, soweit es die dünn besiedelten 200 Seiten erlauben, Charakterstudie. Der Handlungsstrang in der Gegenwart ist die schnell und kurzweilig erzählte Fortführung des Lebens von Billy, welches in den wenigen Stunden in Las Vegas kulminiert. Ach so, und Billy ist Killer, Auftragsmörder.

Hedda Plecher – Death Metal

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Der Oi Jazz Verlag steht für Oi und Jazz. Könnte man meinen. In diesem Fall jedoch steht der Verlag für Death Metal, eben das Subgenre, nach welchem der aktuelle Roman des jungen, dynamischen Verlags benannt ist.  Björn Ganslandt, einer der Macher hinter dem Verlag, löst das Pradoxon in dem er ein zentrales Prinzip des Verlages erläutert:”Also ganz ehrlich, wir nehmen alles wo saufen vorkommt”.

“saufen”, wie es Ganslandt nennt, spielt tatsächlich eine wichtige Rolle in dem Roman, jedoch keine so zentrale wie in der ersten Veröffentlichung des Verlags.  Die Handlung ist schnell zusammengefasst. Eine extraterrestrische Lebensform landet im Körper eines Death Metal Drummers und erlebt dort sowohl die Ups and Downs des menschlichen Daseins, als auch die seiner Band. Das Ganze wird dann, speziell gegen Ende, ein bisschen abgehobener als es sich hier anhört. Gutes Ding. Lesenswert.

http://www.oijazz.org/

Ashley Khan – The House That Trane Build

… or the story of impulse! records.

Trane

Within this roughly 280 pages Ashley Khan gives a comprehensive overview of one of the finest jazz labels around (during the ’60s). Starting with the foundation of the label in 1960/61 and ending in 1975/76 when impulse! was basically not functioning any longer. And yes, the first 140 pages or so are mainly about John Coltrane, who was THE dominating artist on the label until his death in ’67. The book has quite a lot of features on the key albums of the label, which include stories about the making of and, where possible, also interviews with the artists. Unfortunately Ashley Khan has at no point a critical opinion on the label (e.g. this and that album sucks), basically praising it to heaven all the time, which is sometimes a little bit tiring. Further it is written a lot from an executive perspective (quoting frequently of CEOs, marketing guys and even lawyers of the label) explaining the management decisions of the label and telling which albums sold in which quantity. For a music connoisseur this is not really of relevance, however can be entertaining at some occasions, e.g. when Sun Ra negotiates about a paragraph in his contract which regulates the distribution rights of his works on planets other than earth.

With all ups and downs this is probably the best, and possibly the only, book dealing exclusively with the history of the label and is a good entrance point for everybody who is interested in the more spiritual side of jazz.