Hier ist nun also das Debut Album von Mr. Dibiase. Dibiase oder auch Dibia$e ist schon seit Ende der 90er im Untergrund von Los Angeles unterwegs. Zunächst als Rapper im Umfeld der legendären Project Blowed Posse dann nach und nach auch als Beatbastler und Produzent. Mr. Dibiase hat sich nach dem Wrestler Ted Dibiase benannt, der in den 80er lange Zeit die Ranglisten der WWF anführte. Neben Wrestling gibt Dibiase die NBA, Lego und 8-Bit Videospiele als Inspirationsquelle an.
Machines Hate Me ist auf Alpha Pup erschienen und reiht sich in eine Liste von Veröffentlichungen ein, die alle samt die Messlatte sehr hoch gesetzt haben. Da sind Nosaj Thing’s Drift, Take’s Only Montain oder das mit Ctrl-Alt-Delete betitelte Album von Free The Robots. Dibiase setzt diese Reihe würdig fort. Das Album ist durchsetzt von 8-Bit Sounds und bringt keinen geraden Beat hervor. Definitiv nicht tanzbar. Kurz gehaltene Low-Tech Glitcht Salven geben sich die Klinke in die Hand. Wildes Geballer wechselt sich ab mit sphärischen Obertönen, stets eine fette Bassdrum im Anschlag, teilweise auch schon leicht übersteuert. Häufig werden auch Rap-Samples eingestreut. Die kann ich jedoch leider nicht zuordnen, weil mir da das Rap-Hintergrundwissen fehlt. Glaube Busta Rhymes ist ein paar Mal dabei.
Angekündigt ist für diese Jahr, ähnlich wie bei Drift und Only Mountain noch ein Remix Album. Da bin ich mir nicht sicher ob es das noch braucht, aber wer weiß, vielleicht, ganz vielleicht killt das ja alles.
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Der Octofish fröhnt seiner alten Spielsucht und macht sich auf den Weg in die Arkaden.
Monday, February 21, 2011
Als im Juni 2009 Nosaj Things Debut Drift veröffentlicht wurde gab es ein riesen Geschrei. Alle Welt feierte den feinen LA Glitch Produzenten. Das Album wurde von den Rezensenten in den Himmel gelobt. Als im November des Folgejahres Midnight Menu erschien ist das kaum jemanden aufgefallen. Das liegt sicherlich auch daran, dass Midnight Menu auf Art Union/ Listen Up erschienen ist und nicht auf dem in der Glitch Szene so fest verwurzelten Alpha Pup. Musikalisch lässt sich das jedoch nicht erklären. Ein Lied wie zum Beispiel Questing klingt so vertraut, dass es selbst für den geübten Glitchhörer leicht für eine Nosaj Thing Produktion gehalten wird. Sonst geht das Album allerdings in eine etwas andere Richtung. Nicht so kantig und verkopft sondern eher von sanften Melodien getrieben unter denen ein dicker Beat liegt. Auf Solitary Joy wird die unbekannte Shuanise gefeatured, welche ihre geisterhaften Gesänge über einen Nebelschwaden Beat legt. Look-A-Like mitten auf der A-Seite sprengt die sonst so zarte Lethargie in der Platte mit beinahe Club-bangerhaften Basslines. Das Album ist eher in cleveren und keines Wegs überproduzierten Beats gehalten, die sich auch mehrmals hintereinander weghören lassen. Möglicherweise hören wir ja noch das ein oder andere Album von Tokimonsta. Ich möchte aber auch nicht ausschließen, dass es sich bei Midnight Menu um eine sympathische Eintagsfliege handelt.
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Der Octofish begibt sich so langsam in seine Gemächer. Er empfängt morgen den Papst.
Sunday, November 21, 2010
Adrian Sherwood präsentiert hier zusammen mit den Großmeister Lee ‘Scratch’ Perry ein unglaubliches starkes Stück Dub. Für das Album wurde teilweise Material von den Aufnahmen zu Perrys The Mighty Upsetter wiederverwendet, teilweise aber auch neue Spuren aufgenommen wurden. Dabei gibt es einige Sachen die das Album äußerst hörbar machen. Zum Einen ist da die erstaunliche Qualität der Pressung. Möglich wird das nur durch modernste Technik und digitales Remastering. Der Dub Sound ist schwer und zum Teil mit exotischen Elementen gespickt (fernostlich?), wie man es auf alten Dubs der 70er Jahre selten findet. Allenfalls auf Lee Perry Produktionen. Sehr schön auch die majestätische Stimme mit der Lee Perry vereinzelt Ansagen über die Tracks legt. Klingt altehrwürdig und roh. Weiter wird mit der Urban Legend aufgeräumt, dass Perry zu seinen besten Zeiten im Black Ark Studio Helfer mit einem Mikrophon bewaffnet auf die Toilette schickte und auf ein Zeichen hin die Spülung betätigen ließ. Der Song Flush It überzeugt durch ein tolles Spül-Sample. Wenn ich mich nicht täusche wird auf Elexir Of Life der Mond aus der Fernsehserie The Mighty Boosh gefeatured. Leider hatte ich keine Zeit dieser Vermutung nachzugehen. Thematisch passt es auf jeden Fall. Es geht um LSD, welches von Hubschraubern aus versprüht wird usw. usf…
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Der Octofish muss dringend die 8 Hawaiifrüchte essen bevor sie schlecht werden.