Saturday, September 8, 2012
Das zweite und wahrscheinlich auch letzte Album der drei Jungs von Company Flow überrascht erstmal dadurch, dass, im Gegensatz zum Erstling, keine Raps zu hören sind. Nur diese rohen Beats. Roh im Sinne von frisch geschlachtet und noch ziemlich blutig. Das Album ist in gewohnter El-P Manier fein ausproduziert. Dreckige Samples fein säuberlich gechoppt, durch den Fleischwolf gejagt und zu bedrohlich klingenden Beats zusammengefügt. Die Tatsache, dass keine Lyrics auf der Platte zu finden sind, könnte folgenden Grund haben: Es gab Unstimmigkeiten innerhalb der Band und El-P hat das Album einfach in diesem Zustand rausgehauen, ohne die Anderen zu fragen. So zumindest ein Gerücht.
Das tut der Stimmung jedenfalls keinen Abbruch. Übertrieben brachiale Beats reißen den Hörer mit hinunter in die post-apokalyptischen Wahnvorstellungen von Mr. Len, Bigg Jus & El-P. Schon vom ersten Track an schlagen die harten Produktionen auf den Magen und legen die Messlatte zumindest für verquere Beats 1999 ganz schön hoch. 13 Jahre später hört sich die Chose immer noch verdammt dick an und kann es locker mit der aktuellen LP von El-P (was ein Wortspiel!) Cancer 4 Cure aufnehmen.
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Der Octofish grillt sich ein fettes Steak und verschlingt es halb-roh im Halbschlaf.
Downbeat vom Allerfeinsten. Es ist inzwischen schon 7 Jahre her seit diese EP veröffentlicht wurde. Jetzt gibt es wieder einen Anlass über sie zu schreiben. Der mit Equinox verbandelte Deckard hat die Restposten seiner ersten EP, an den mysteriösen Raincoatman weitergegeben. Der Raincoatman macht die Cover der Equinox Veröffentlichungen. Da die in Eigenregie veröffentlichte Platte kein Cover besaß, hat er kurzerhand das oben gezeigte entworfen. Die alte Platte mit neuem Cover wurde dann zum Record Store Day 2011 in ausgewählten Läden verkauft. An dieser Stelle sei auch auf die zum Record Store Day 2010 veröffentlichte Platte von Second Class Citizen verwiesen, ebenfalls mit sehr schönem Cover.
Jetzt auch noch 3 Sätze zur Musik. Düsterer und wie der Name der Platte schon nahelegt abstakter Downbeat. Bassbehaftete und verschleierte Schlagzeugsounds wabbeln durch die Szenerie. In dem Stück Hope werden diese mit einigen kuhglockenartigen Geräuschen gepaart, welche mich teilweise an die Samples erinnern, die auch auf dem aktuellen Pantha Du Prince Album Black Noise vorhanden sind. Möglicherweise hinkt der Vergleich ein bisschen, aber es geht schon in die Richtung. Auf dem Titeltrack ist noch ein Vocal Schnipsel versteckt, kommt wahrscheinlich aus einem mir unbekannten Film. Musikalisch liegt die EP schon sehr nahe an der 2006 veröffentlichten Noir Desire EP. Wer diese mochte, sollte auch hier zuschlagen.
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Der Octofish sucht schon seit geraumer Zeit nach Ostereiern, kann aber keine finden.