Aus aktuellem Anlass eine Besprechung zu diesem epochalen Werk. Epochal ist, bezogen auf eine LP, ein sehr mächtiges Wort und gerade deshalb muss an dieser Stelle die Wortwahl näher begründet werden.
Wenn man den Liner Notes glauben schenken darf, wurde Memories Of The Future bereits 2002 produziert. Zum großen Teil zeichnet das Album extrem düstere Szenarien in denen Spaceapes aka Daddy Gees Stimme Dystopiefantasien weckt. Wie dem auch sein, Kode 9 entschied sich dafür das Album noch bis zum Jahr 2006 in der Schublade zu halten. Wahrscheinlich, weil er realisiert hatte, dass die Menschheit noch nicht reif war. Oder, weil er kein Label fand. Als dann 2006 Dubstep im Londoner Untergrund durchstartete und Kode 9 mit Hyperdub ein eigenes Label am Start hatte, würde das Album auf den Markt geworfen; allerdings „nur“ im CD Digipack. Eine ganze Menge an Tracks wurde auch noch als 10“ veröffentlicht. Leider hatte das immer noch fast keinen interessiert. Die Tracks waren zu abstrakt / speziell. Erreichten nie den Kultstatus wie die zur gleichen Zeit erschienenen DMZ oder Tempa Veröffentlichungen.
2014 kam jetzt zum Record Store Day die Vinyl Veröffentlichung des Albums, was noch einmal die Möglichkeit bietet das Album in der Retrospektive zu betrachten. Dubstep ist inzwischen tot und man fragt sich was aus dieser musikalischen Epoche bleibt. Definitiv dieses Album, den für Kode 9 war 2002 morgen schon gestern.
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Der Octofish wird beim Wasserball so heftig gefoult, dass 7 von 8 Tentakeln medizinisch versorgt werden müssen.