Listen to On The Move #130 – Blues Temple bySlow Pete on hearthis.at
Sidney Bechet & Bunk Johnson – St. Louis Blues
Sidney Bechet & Bunk Johnson – Ain’t Misbehavin’
Bea Booze – Uncle Sam Come And Get Him
Curley Weaver – Best Gal
Bea Booze – Mr. Freddy Blues
Curley Weaver – Bachelors Blues
Mississippi Street Sheiks – I’ll Be Gone Long Gone
Memphis Sheiks – He’s In The Jail House Now
Beale Street Sheiks – Mr. Crump Don’t Like It
Jimmy Rodges & The Louisville Jug Band – My Good Gal’s Gone Blues
Bog Bill Broonzy – Long Tall Mama
Sara Martins Jug Band – I Ain’t Got No Man
Bog Bill Broonzy – Can’t Be Satisfied
John Harris – Prowling Wolf Blues
Ash Ra Temple – Schwingungen
Wednesday, April 24, 2019
SBB – Odlot
Socrates – Mountains
GÄA – Tanz mit dem Mond
Karl Hector & The Malcouns – Mother Seletta
Gila – Kommunikation
Leaf – How Do I know
Mothers Of Invention – Theme From A Burnt Weeny Sandwicht
Okay Temiz – Denzalti Rüzgarlari
Tracklist not in Order.
13th Floor Elevator – Postures [International Artists]
Arzachel – Soul Thing (Queen St. Gang) [Klimt]
Kraftwerk – Das Model [Kling Klang]
Niagara – Dance in Seven [Wah Wah]
Jan Jelinek – Rock in The Videoage [Faitiche]
Shackleton & Vengance Tenfold- Dive Into The Grave [Honest Jons]
Basic Channel – Phylyps Trak II/I [Basic Channel]
Insanlar – Kime Ne [Honest Jons]
Mesak Feat. Chacha – Collapsing [Moniker Eggplant]
Can – Little Star Of Bethlehem [Spoon]
Juan Atkins & Mortitz von Oswald – Odyssey [Tresor]
Chaos in The CBD – Observe pt.2 [Rhythm Section]
Mo Kolours – Daylight [One Handed]
Tenderlonious – The Way U Are [22a]
Tonio Rubio – Red Medium [Fifth Element]
The Physicians – Keep On Dancing [Cinedelic]
***Minifeature: Masayoshi Fujita***
Masayoshi Fujita – Flag [Erased Tapes]
Masayoshi Fujita & Jan Jelinek – Helio [Faitiche]
*** Minifeature Ende ***
Impuros Fanaticos – La Trampa [Soundway]
The Cosmic Jokers – Galaktic Joke (2nd part.)[Klimt]
Wild Man Fischer – Go To Rhino Records [Rhino]
Can ist/war sicherlich eine der einflussreichsten, kreativsten und vielleicht auch wichtigsten Rockbands Deutschlands. Ich empfehle jedem, der sich nur ansatzweise für Musik interessiert, sich über die Band zu informieren. Leider nicht mit Hilfe dieses Buchs. Ursprünglich in Form einer Box mit Buch, Doppel CD und Videomaterial erschienen, klingt das Konzept des Buches zunächst einmal interessant. Die vier Vollzeitmitglieder der Band werden einzeln befragt, anschließend noch an einem runden Tisch interviewt. Ein Haken an der Sache ist jedoch, das Wolf Kampmann in jedem der Einzelgespräche relativ langweilig agiert, zu allem Überfluss auch noch immer nach dem selben Muster. Erst wird gefragt wie man zu der Band kam, dann werden chronologisch alle Alben durchgekaut. Vielleicht auch weil die Band, und das betonen ebenfalls alle befragten, sich stets als Kollektiv verstand, kommt nach dem ersten Teil mit Irmin Schmidt wenig Neues bei rum. Die ersten 5 Alben, (sowie Delay 1968) waren super, alles was danach kam war Schrott. Malcom und Jaki haben gut miteinander harmoniert, bei Michael und Damo hat ebenfalls die Chemie gestimmt. Holger war immer schwierig, und dass die Band Filmmusik gemacht hat, ohne dass 3/4 der Mitglieder den Film gesehen hat, erzählen auch alle. Einzig Jaki Liebzeit (Drummer) schafft es hin und wieder aus dem fixen Frageraster auszubrechen und bringt ein bisschen Spaß in die Sache, z.B. wenn er das selbst betitelte Album Can(1978) zerreißt (“… Das War schon der absolute Niedergang der Gruppe. Ich bin über diese Alben kaum noch informiert.”) Im gemeinsamen Gespräch mit Josef Spiegel, versucht dieser die Band auf Teufel komm als absolut essenziell im globalen kulturgeschichtlichen Kontext einzuordnen. Kann man sich auch schenken.
Bootleg hin, Bootleg her. Das dubiose russische Label B13 hat in den letzten 4 Jahren eine beachtliche Palette an Live-Mitschnitten auf Vinyl veröffentlicht. Genre übergreifend und teilweise sogar in akzeptabler Qualität. Darunter auch ein angeblicher Mitschnitt von Can aus dem Jahre 1973. In Köln. Klingt definitiv nach Can, ob diese Platte was mit dem Future Days Album zu tun hat wage ich zu bezweifeln. Zum einen, weil die Aufnahme zu sauber für einen Live Mitschnitt klingt, zum anderen, weil auf der Platte das 35 Minuten Stück Doko E zu hören ist, welches niemals den Weg auf ein Album gefunden hat. Möglicherweise wurde das Stück in der selben Session wie Future Days aufgenommen. Also von der Musik haben die reichen Russen, welche sich dieses Label als Zeitvertreib gönnen, schon mal nicht so viel Ahnung.
Das macht aber auch nichts, den die Musik spricht ja für sich selbst. Doko E ist ein ziemlicher Knaller. Hypnotische Jaki Liebezeit Drums überlagert von den wirren Damo Suzuki Gesängen verpackt in eine zunächst catchy Beat, der sich gegen Ende der A-Seite langsam auflöst. Die zweite Seite schwankt irgendwo zwischen Gewabber und 2-3 leichten konzeptionellen Ansätzen. Alles am Stück, one Take. Can auf dem Höhepunkt ihres Schaffens.
Von daher eigentlich schon Okay das die Russen das rausgehauen haben, man fragt sich nur warum das nie offiziell über Spoon veröffentlicht wurde. Wahrscheinlich sind die Master Tapes abhanden genommen und liegen irgendwo bei den Krautrock verrückten Japanern. Die kamen den Russen zuvor und haben Doko E schon 2011, ebenfalls als Bootleg, veröffentlicht.
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Der Octofish hüpft wie wild im Achteck ,weil alle acht alten Angeber abends Ananas anzapfen.
Das schöne an dieser Platte ist, dass man sich nicht groß über die Musik auslassen muss. Das Cover provoziert unendlich und eröffnet Diskussionen über den schmalen Grad zwischen Geschmack und Kunst. Die Meinungen divergieren zwischen absoluter Kunst und Brechreiz. Auf jeden Fall ist dieses Cover ein Hingucker, einer von denen, die man auch nicht alle Tage im Plattenladen findet. Jetzt aber zur Musik. Grüne Reise ist das erst Album, das Achim Reichel aktiv mitgestaltete und sicherlich auch das gefragteste in seiner Diskographie. Während die restlichen 20 Alben, oder zumindest die ab 1974, immer an irgendwelche Konventionen angelehnt waren geht es auf der Grünen Reise deutlich progressiver zu. Bei den Maschinen handelt es sich im Wesentlichen um eine Akai-X-3300, die obskure Echoeffekte der Gitarre erzeugt. Achim Reichel singt außerdem auf Englisch. Die Texte sind frei erfunden und ergeben nicht viel Sinn. Damit reiht sich A.R. ganz unbewusst in die Reihe der Krautrock Protagonisten ein. Selbst würde er sich nie als solchen bezeichnen. Die A-Seite ist irgendwie gelungener als die B-Seite. Oder doch nicht? Komisch ist auch, dass die Lieder alle englisch betitelt sind, mit den deutschen Übersetzungen in Klammern. Die Platte wurde unlängst neu aufgelegt. Im Gegensatz zum Original in angemessen grünen Vinyl.
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Der Octofish hüllt sich in ein Gewand ganz aus grünem Samt und bereitet sich innerlich auf eine mentale Reise zum Mittelpunkt der Erde vor.
Thursday, October 20, 2011
Im Keller einer weit entfernen Raumstation sitzt ein gewisser Ras G. Vor circa 3000 Jahren im Rahmen des alkebulanischen Raumfahrtsprogrammes ins All geschossen bewegt er sich nun im Orbit eines erdähnlichen Planeten. Um sich bei Laune zu halten raucht er täglich bis zu 28g Marijuana und programmiert nebenher permanent Beats. Als einziges Besatzungsmitglied der Raumstation lässt er sich komplett vom Universum inspirieren und wird allenfalls durch vorbeifliegende Asteroiden kurz abgelenkt. In seiner totalen Isolation entstehen Beats, die auf Normalsterbliche “krank” wirken. Eine komplett verzogene Rhythmik trifft auf modulierte Transmittergeräusche. Die Beats werden wiederum in Richtung seiner alten Heimat, L.A.,USA geschickt. Dort werden Sie von der Außenstation Poobah eingefangen. Aufgrund der weiten Strecke, welche die elektromagnetischen Wellen im All unter Einwirkung diverser Strahlungsspektren verschiedener Supernoven zurücklegen, überlagert sich den Signalen ein violettes Rauschen. D.h, die verschiedene Frequenzanteile werden mit +6dB pro Oktave proportional zum Quadrat der Frequenz verstärkt. Poobah empfängt diese Botschaften und kapselt sie in einzelne Tracks. Auf doppel 10“ wird dann prompt veröffentlicht was Ras G zu sagen hat. Trotz der enormen Strapazen die alle Beteiligten auf sich nehmen und der vielen Unwägbarkeiten klingt diese Musik viel besser, als das was die terrestrischen Kollegen zusammenbauen.
„… spacebase is the place!“
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Der Octofish versucht wieder einmal vergeblich mit seinem alten Transitorradio die Weltherrschaft an sich zu reißen. Ab morgen werden wieder kleinere Brötchen gebacken.
Friday, September 16, 2011
Krautrock hat bekanntlich viele Facetten. Das schöne ist, dass es sich bei Krautrock um eine musikalische Schaffensperiode deutscher Künstler handelt, die mannigfaltiger nicht sein könnte. Es existieren keine festen Kriterien oder Schubladen. Bands wie Embryo und Cluster sind so weit auseinander wie Erde und Sonne und werden in einem Atemzug genannt. Die Einflüsse und Inspirationsquellen der Bands sind divers.
Embryo’s Rache ist das zweite Album der Band. Nach dem 1970 Opal veröffentlicht wurde gab es einen radikalen Umbruch in der Band und viele Musiker wechselten. Kern der Band 1971 waren Edgar Hoffman, Hansi Fischer, Christian Burchhard und Roman Bunka. Diesen vier Herren gelang es psychedelische Einflüsse mit Anleihen aus dem Free Jazz zu vermischen und einen sehr individuellen Sound zu erzeugen. Teils wirkt dieser auf mich an manchen Stellen recht unbeholfen, meistens jedoch sehr progressiv.
Auf Spain Yes, Franco Finished dominieren Flöten, eine verzerrte Stimme singt: ” I don’t want to go to Spain…”, dazu ein irres Gitarrenspiel von Roman Bunka. In Change, dem Stück gleich im Anschluss wird eine Geige schön in Szene gesetzt. Langsam steigert sich die Geige in den Track bis sie den Song komplett dominiert. Alles in allem wirkt das Stück dramatisch jedoch auch beruhigend. Vielleicht ist es ja gerade diese Mischung, welche die Platte absolut hörenswert macht.
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Der Octofish fährt morgen mit seinem Wohnmobil nach Kasachstan. Jetzt muss er noch ein Runde Schnaps kaufen.